Leistungsspektrum
Unsere Abteilung bietet ein umfassendes Spektrum an bildgebender und interventioneller Diagnostik, das gezielt auf die Bedürfnisse unserer Zuweiser abgestimmt ist. Ein hochqualifiziertes Team aus ärztlichen und nicht-ärztlichen Mitarbeitenden sowie modernste Geräte gewährleisten eine Diagnostik auf höchstem Niveau. Durch die enge Zusammenarbeit mit anderen Fachdisziplinen und die Berücksichtigung aller verfügbaren diagnostischen Informationen erreichen wir eine besonders hohe Präzision in der Befundung. Dies ermöglicht eine individuell angepasste, optimale Therapie für unsere Patientinnen und Patienten.
Diagnostische Radiologie
Onkologische Bildgebung
Die radiologische Onkologie ist ein zentraler Bestandteil der Tumordiagnostik und -therapie. Sie dient der Erkennung, Einordnung und Verlaufskontrolle von Tumorerkrankungen. Bildgeführte Biopsien ermöglichen eine sichere histologische Diagnosestellung. Im Rahmen interdisziplinärer Tumorkonferenzen, z. B. im Viszeralonkologischen Zentrum und dem CCC Mainfranken, gewährleisten wir eine integrierte Diagnostik und Therapieplanung.
Unsere Schwerpunkte:
- Viszerale Tumore
Diagnosesicherung und Therapieplanung abdomineller Tumoren mittels CT, MRT und Sonographie.
> Zum Viszeralonkologischen Zentrum - Pulmonale Tumore
Moderne bildgebende und interventionelle Verfahren zur Diagnostik, Therapieplanung und Beurteilung der Operabilität.
> Zum Lungenkrebszentrum - Gynäkologische Tumore
Früherkennung, Diagnostik und Nachsorge von Brustkrebs, insbesondere durch Mammographie und Tomosynthese.
> Zum Brustkrebszentrum - Urologische Tumore
Bildgebende und interventionelle Verfahren zur Beurteilung der Ausdehnung und histologischen Klassifizierung urologischer Tumoren.
> Zum Prostatakrebszentrum
Pneumologische Bildgebung
Die radiologische Diagnostik ist essenziell bei fibrosierenden und interstitiellen Lungenerkrankungen. Neben dem klassischen Röntgenthorax ist die Computertomographie das wichtigste Verfahren zur Feindiagnostik. Unsere Radiologinnen und Radiologen unterstützen in wöchentlichen ILD-Konferenzen die multimodale Therapieplanung.
In enger Zusammenarbeit mit der Pneumologie und Thoraxchirurgie werden in interdisziplinären Tumorkonferenzen Therapieentscheidungen für Patientinnen und Patienten mit Lungentumoren getroffen. Auch für die Verlaufskontrolle und Therapieanpassung ist die Bildgebung entscheidend. Zudem spielt die interventionelle Angiographie eine wichtige Rolle bei der Diagnostik und Therapieplanung des Lungenhochdrucks..
Bildgebung bei Herzerkrankungen
Wir bieten spezialisierte bildgebende Verfahren zur Diagnostik und Therapieplanung bei verschiedenen Herzerkrankungen an:
Bildgebung bei Herzerkrankungen:
- Koronare Herzerkrankung
Diagnose und Bestimmung des Schweregrades einer KHK sowie der Auswirkungen auf die Herzfunktion mittels CT und MRT – bei deutlich geringerer Strahlenbelastung als bei einer Herzkatheteruntersuchung. - Herzschwäche (Herzinsuffizienz)
Erfassung und Beurteilung des Ausmaßes der Herzinsuffizienz und ihres Einflusses auf die Herzfunktion. - Herzmuskelentzündung (Myokarditis)
Darstellung entzündlicher Veränderungen des Herzmuskels mittels kardialem MRT. - Herzklappenerkrankungen
Beurteilung des Blutflusses durch die Herzklappen mit kardialem MRT sowie präzise Darstellung der anatomischen Verhältnisse und pathologischer Veränderungen mittels CT. Die radiologische Diagnostik ist dabei zentral für die Planung operativer Eingriffe. - Herzmuskelveränderungen
MRT zur Erkennung und Bestimmung der Ausdehnung von Veränderungen, z. B. bei rheumatischen Erkrankungen oder Speicherkrankheiten. - Angeborene Herzfehler
Diagnostik und Verlaufskontrolle angeborener Fehlbildungen durch kardiale Schnittbildgebung. - Herztumor
Erkennung und Charakterisierung von Tumoren des Herzens mittels MRT und CT.
Neurologische Bildgebung
Mit Computertomographie (CT) und Magnetresonanztomographie (MRT) können Erkrankungen des Kopfes und der Wirbelsäule zuverlässig diagnostiziert, Therapien geplant und Verläufe kontrolliert werden. Neben der strukturellen Bildgebung kommen auch funktionelle und dynamische Verfahren zum Einsatz..
- Entzündliche ZNS-Erkrankungen
Hochauflösende MRT-Technologie ermöglicht die detaillierte Darstellung des Zentralen Nervensystems (ZNS), die Beurteilung akuter Entzündungsherde sowie die Verlaufskontrolle bei chronischen Erkrankungen. - Intrakranielle Tumore
Exakte Lokalisation, Größenbestimmung und Charakterisierung von Tumoren des ZNS mittels moderner MRT-Techniken wie Diffusionsbildgebung, Perfusionsmessung und MR-Spektroskopie. - Schlaganfalldiagnostik
CT-Diagnostik und CT-Angiographie in Kombination mit der CT-basierten Perfusionsmessung zur Identifizierung betroffener Hirnareale in der akuten Schlaganfallsituation innerhalb von Minuten - Wirbelsäulendiagnostik
MR-Diagnostik zur Darstellung des Ausmaßes von Veränderungen an Wirbelkörpern, Bandscheiben und komplexen Zwischenwirbelgelenken
Muskuloskelettale Bildgebung
Die muskuloskelettale Bildgebung konzentriert sich auf die Diagnostik von Verletzungen und Erkrankungen des Bewegungsapparates, insbesondere von Knochen, Muskeln und Gelenken. Dazu zählen:
Unsere Schwerpunkte:
- Akute Verletzungen wie Knochenbrüche und Bänderrisse
- Entzündliche und rheumatische Erkrankungen
- Osteoporose und deren Auswirkungen
- Degenerative Veränderungen wie Arthrose
Radiologische Verfahren ermöglichen die genaue Diagnose und Klassifizierung dieser Erkrankungen.
> Mehr Informationen zur Unfallchirurgie am KWM
> Mehr Informationen zur Rheumatologie am KWM
> Mehr Informationen zur Endoprothetik am KWM
Mammographische Bildgebung
Am KWM führen wir die bildgebende Diagnostik der Brust durch ein spezialisiertes und zertifiziertes Ärzteteam durch. Modernste Verfahren ermöglichen die Früherkennung von Tumoren und entzündlichen Veränderungen.
Unsere Schwerpunkte:
- Digitale Mammographie
Röntgenuntersuchung der Brust in zwei Ebenen, inklusive Vergrößerungsaufnahmen zur detaillierten Beurteilung auffälliger Areale. - Tomosynthese
3D-Mammographie mit mehreren Aufnahmen aus verschiedenen Winkeln für eine verbesserte Detailerkennung bei nur minimal erhöhter Strahlenexposition. - Ultraschall
Ergänzende Ultraschalluntersuchung zur verbesserten Erkennung von Weichteiltumoren und entzündlichen Veränderungen. - MRT
Hochauflösende MRT-Untersuchung der Brust ohne Strahlenbelastung, mit Kontrastmittel zur eindeutigen Abklärung unklarer Befunde. - Stereotaktische Drahtmarkierung
Präoperative Markierung verdächtiger Herde zur Unterstützung der chirurgischen Entfernung.
Interventionelle Radiologie
Interventionelle Onkologie
Perkutane Tumorablationen haben in den letzten Jahren erheblich an Bedeutung gewonnen und stellen heute eine schonende und sichere Behandlungsoption dar. Sie ergänzen und erweitern sowohl die chirurgische Tumorentfernung als auch medikamentöse Therapien und bieten in vielen Fällen eine wertvolle Alternative.
Als erstes Institut in Franken setzt die Radiologie des KWM auf ein hochmodernes, stereotaktisches Navigationssystem. Mit dieser innovativen Technik können Ablationssonden und Elektroden millimetergenau im Zielbereich platziert werden – unter größtmöglicher Schonung von Blutgefäßen und angrenzenden Organen. Dies führt zu einem verbesserten Behandlungserfolg im Vergleich zu herkömmlichen Methoden und verringert das Risiko von Komplikationen deutlich.
Um für jeden Patienten die individuell bestmögliche Therapie zu finden, besprechen unsere spezialisierten Radiologinnen und Radiologen jeden Fall interdisziplinär in wöchentlichen Tumorkonferenzen gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen der beteiligten Fachabteilungen. In enger Zusammenarbeit mit der Allgemeinchirurgie, Gastroenterologie und Urologie bietet die Radiologie des KWM folgende Verfahren zur Tumorablation an:
- Mikrowellenablation (MWA)
Bei der Mikrowellenablation wird eine oder – falls erforderlich – mehrere Ablationssonden gezielt in den Tumor eingebracht. Durch Mikrowellentechnik entsteht an der Sondenspitze Hitze, die den Tumor bei Temperaturen von über 90°C zuverlässig zerstört.
Die MWA hat sich nach mehr als zwei Jahrzehnten klinischer Anwendung als zuverlässiger Standard in der interventionellen Onkologie etabliert.
- Elektrochemotherapie (ECT)
Die Elektrochemotherapie ist ein innovatives Verfahren, bei dem mehrere Elektroden rund um den Tumor platziert werden. Diese erzeugen elektrische Felder, die die Durchlässigkeit der Zellmembranen im Zielgebiet erhöhen. Dadurch kann ein intravenös verabreichtes Medikament in sehr hoher Konzentration direkt in den Tumor gelangen, während die systemische Belastung gering bleibt. So kann der Tumor effektiv und schonend abgetötet werden..
Schmerztherapie
Rückenschmerzen entstehen häufig durch degenerativ-entzündliche Veränderungen an den Facettengelenken oder den Iliosakralgelenken. Bei der sogenannten Facettengelenksblockade oder ISG-Blockade werden unter CT-Kontrolle feine Koaxialnadeln gezielt an den betroffenen Gelenken platziert. Anschließend wird ein Gemisch aus Kortison und Betäubungsmittel injiziert, um entzündliche Prozesse zu lindern und die schmerzverursachenden Nervenendigungen an den Gelenken zu betäuben.
Zeigt die Behandlung einen guten Erfolg, kann in einer zweiten Sitzung an derselben Stelle durch die Injektion von hochprozentigem Alkohol eine dauerhafte Verödung der entsprechenden Nervenendigungen erfolgen. Dies führt zu einer langfristigen Schmerzlinderung.
In anderen Fällen können Reizungen der aus der Wirbelsäule austretenden Nervenwurzeln die Ursache für Rückenschmerzen oder ausstrahlende Schmerzen in Arme und Beine sein. Eine chronische Reizung führt häufig zu einer leichten Anschwellung der Nervenwurzel, wodurch ein Teufelskreis aus Reizung und Schwellung entsteht.
Bei der sogenannten periradikulären Therapie (PRT) wird dieser Kreislauf durchbrochen: Unter CT-Kontrolle wird ein Gemisch aus Kortison und einem Schmerzmittel präzise in das Gewebe um die betroffene Nervenwurzel injiziert. Dadurch werden die Schmerzen gelindert und die Entzündung effektiv behandelt.
Diagnostische Interventionen
Die Gewinnung von qualitativ hochwertigem Probenmaterial ist ein entscheidender Schritt bei der Diagnosestellung – sei es bei Krebserkrankungen, rheumatologischen Erkrankungen oder Infektionen. Die minimalinvasive, perkutane Biopsie nimmt hierbei eine zentrale Rolle ein: Über einen kleinen Hautstich können aus nahezu allen Körperregionen schonend und mit geringem Komplikationsrisiko aussagekräftige Gewebeproben entnommen werden.
Unsere Abteilung bietet in enger Zusammenarbeit mit den anderen Fachabteilungen des KWM an beiden Standorten modernste Technik und bildgebende Verfahren, um gezielt und schmerzarm Proben aus verschiedenen Körperregionen zu gewinnen. Dazu zählen unter anderem die Brust, die Lunge, die Leber, die Nieren, die Knochen, der Bauchraum, Lymphknoten sowie muskuläre und subkutane Weichteile des Rumpfes und des Bewegungsapparates.
CT-gesteuerte Drainagen
Bei abgekapselten Entzündungen im Körper, sogenannten Abszessen, stellt das Einbringen einer Drainage über die Haut eine wichtige und schonende Ergänzung zur chirurgischen Behandlung dar. Über den durch die Haut gelegten Drainageschlauch können Eiteransammlungen gezielt entlastet und gespült werden. Gleichzeitig lässt sich Probenmaterial für die mikrobiologische Analyse gewinnen, um eine gezielte und wirksame antibiotische Therapie einzuleiten und die Heilung zu fördern.
Ein speziell für CT-gesteuerte Interventionen ausgestattetes, hochmodernes CT-Gerät unterstützt uns dabei, sichere Zugangswege zu Abszessen in nahezu allen Körperregionen präzise zu planen und die Drainagen exakt zu platzieren.
Diagnostische Pulmonalisangiographie
Die chronisch thromboembolische pulmonale Hypertonie (CTEPH) ist eine Erkrankung, bei der es infolge wiederholter Lungenembolien zu einem erhöhten Druck in den Lungenarterien kommt. Dies kann schwerwiegende Auswirkungen auf die Atmung und das Herz haben. Unsere radiologische Abteilung arbeitet hierbei eng mit der Abteilung für Pneumologie des KWM zusammen, die eines der deutschlandweit führenden Zentren für die Diagnose und Behandlung der CTEPH betreibt.
Für die Diagnostik wird über einen venösen Zugang in der Leiste ein Katheter in die Lungengefäße vorgeschoben. Anschließend wird über den Katheter Kontrastmittel injiziert, sodass detaillierte, hochauflösende und dynamische Bilder der Lungengefäße erstellt werden. Diese bildgebenden Verfahren ermöglichen es, Veränderungen und Verschlüsse in den Lungenarterien präzise darzustellen und so die Grundlage für eine gezielte und erfolgreiche Therapie dieser schweren Erkrankung zu schaffen.