Leistungsspektrum Orthopädie, Unfall- & Wiederherstellungschirurgie
Die Orthopädie, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie bietet das gesamte Spektrum der operativen und konservativen Behandlung von Verletzungen und Verschleißerkrankungen an Knochen und Gelenken mit einer breiten Palette moderner operativer Methoden (Osteosynthesen) sowie Gelenkersatzverfahren (Prothetik im Bereich aller großen Gelenke) an.
Durch die zementfreie Implantationstechnik konnte die Indikation zum Gelenkersatz auf jüngere Patienten ausgedehnt werden. Die Weiterentwicklung von Prothesenmodellen und Verbesserung des operativen Vorgehens haben zu sehr guten Ergebnissen in Bezug auf Schmerzfreiheit, Verbesserung der Lebensqualität und Haltbarkeit der Prothese geführt.
Boden- und luftgebunden werden Schwerunfallverletzte durch den Rettungsdienst schonend in die Klinik gebracht und optimal versorgt. Als ein Schwerpunkt hat sich dabei die operative Versorgung offener Frakturen und schwerer Gelenkverletzungen entwickelt.
Unfälle im höheren Lebensalter haben an Häufigkeit und Schwere zugenommen. Spezielle Verfahren berücksichtigen die besonderen Probleme der Alterschirurgie (Begleiterkrankungen, Osteoporose u.ä.) und verbessern deutlich die Heilungsergebnisse. Insbesondere können osteoporotische Wirbelkörperbrüche schonend mit der Ballonkyphoplastik aufgerichtet und stabilisiert werden.
Bei Sportverletzungen werden seit Jahren arthroskopische Verfahren (Spiegelung des Schulter-, Hand-, Knie- und Sprunggelenks, arthroskopische Kreuzbandersatzplastik u.ä.) praktiziert. So konnte eine deutliche Verkürzung der Krankenhausverweildauer bis hin zur ambulanten Operation und eine raschere berufliche Wiedereingliederung erreicht werden. Die Rehabilitation wird durch gezielte Physiotherapie und Krankengymnastik unterstützt.
Alterstraumatologie
Schon heute stellt die operative und konservative Therapie von Unfallfolgen beim älteren Patienten einen Schwerpunkt in der Abteilung für Orthopädie, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie dar. Der Hauptanteil entfällt hier auf hüftgelenksnahe Brüche des Oberschenkelknochens, Brüche des Oberarmknochens, auf handgelenksnahe Brüche und osteoporotische Wirbelkörperbrüche. Weiterhin ist auch mit einer deutlichen Zunahme von sog. periprothetischen Frakturen (Knochenbrüche im Bereich einer einliegenden Gelenkendoprothese) zu rechnen, die häufig eine komplizierte operative Versorgung notwendig machen und eine gute postoperative intensivmedizinische Betreuung erfordern.
Da die Stiftung Juliusspital auch über ein eigenes Seniorenheim verfügt, ist v.a. die Alterstraumatologie eine wesentliche Spezialisierung in dieser Klinik.
Fußchirurgie
Zur Behandlung von Knochenbrüchen und Fehlstellungen am Fuß stehen neben den konventionellen auch moderne winkelstabile Osteosynthesematerialien in verschiedenster Ausführung zur Verfügung.
Operative Versorgung von akuten Verletzungen:
- Naht von Achillessehnenrupturen (minimalinvasiv oder offen)
- Osteosynthese (Verschraubung/Verplattung) von Brüchen des Außen- und Innenknöchels, des Sprung- und Fersenbeines sowie der Fußwurzel-, Mittel- und Vorfußknochen
- Naht und Rekonstruktion von Sehnenrupturen oder –durchtrennungen
Operative Versorgung von Verschleißerscheinungen und Korrektur von Deformitäten:
- Hallux valgus
- Hallux rigidus
- Zehendeformitäten (Krallen- und Hammerzehen)
- Haglund Exostose
- Chronische Bandinstabilitäten des Sprunggelenkes
- Versteifungsoperationen des Sprunggelenks bei
- Arthrose Arthroskopie des Sprunggelenkes
Gelenkverletzungen
- Schultergelenk
- Ellenbogengelenk
- Handgelenk
- Hüftgelenk
- Kniegelenk
- Oberes Sprunggelenk
In Abhängigkeit der Verletzungsschwere, des Patientenalters und -wohnorts können heute viele Eingriffe auch ambulant durchgeführt werden.
Hüftendoprothetik
Über einen kleinen vorderen minimal-invasiven Schnitt erfolgt die Implantation der totalen Hüftendoprothese. Diese Technik des sog. „AMIS-Zugangs (anterior-minimal-invasive surgery in total hip replacement) ermöglicht eine weitgehend verletzungsfreie Operation.
Der wesentliche Vorteil bei dieser Operationsmethode mit einem AMIS-Zugang ist, dass keine Muskeln durchtrennt werden müssen und somit der Heilungsprozess erheblich beschleunigt werden kann.
Weitere Vorteile sind:
- kürzere Krankenhaus- und deutlich kürzere Rehabilitationsaufenthalte
- kleinere Narbe
- Verringerung von postoperativen Schmerzen
- Verringerung des Blutverlustes
- verringertes Risiko einer Luxation (Herausrutschen des Hüftkopfes aus der Pfanne)
- schnellere Rückkehr in den Alltag
„Wir sind sehr froh, dass Patienten im Juliusspital von diesem innovativen und modernen Operationsverfahren profitieren können“, so Chefarzt Prof. Dr. Beck. „Leider sind nicht alle Patienten vom Körperbau für dieses Operationsverfahren geeignet, so dass eine gewisse Auswahl getroffen werden muss. Denjenigen Patienten, die zu einem elektiven Einbau einer Hüftprothese bei degenerativem Verschleiß (Arthrose) ins Juliusspital kommen und dafür geeignet sind, werden wir auf jeden Fall diese Operationsmethode anbieten.“
Weitere Informationen zu diesem Thema finden sich auch im Internet unter: http://www.hip-mis.com oder http://www.meineneuehuefte.de
Kinder
Bei kinderorthopädischen Fragestellungen beschäftigen wir uns mit angeborenen und erworbenen Deformitäten und Erkrankungen des Bewegungsapparates bei Kindern und Jugendlichen.
Viele dieser Krankheitsbilder wie z.B. kindliche Hüfterkrankungen, Fußdeformitäten, die infantile Cerebralparese sind sehr selten, so dass hier weitere Subspezialisierungen existieren. Einzelne Zentren beschäftigen sich mit diesen sehr speziellen und seltenen Erkrankungen und Operationstechniken. Sofern eine solche Spezialisierung bei uns im Spital nicht möglich ist, finden wir für Ihr Kind das geeignete Krankenhaus, in dem diese spezielle und seltene Deformität bzw. Erkrankung des Bewegungsapparates behandelt wird.
Kinder und Jugendliche sind medizinisch häufig nicht wie kleine Erwachsene zu behandeln. Die Kindertraumatologie und Kinderorthopädie befassen sich somit mit Verletzungen und Fehlwachstum im Kindes-/ Wachstumsalter und deren Folgen. Frakturen und Fehlentwicklungen in diesem Lebensabschnitt haben als Besonderheit, dass sie an einem wachsenden Organismus erfolgen. Es bestehen daher andere und deutlich mehr Kompensations- und Reparaturmechanismen als beim Erwachsenen.
Kinder und heranwachsende Jugendliche, die einer stationären Behandlung im Juliusspital bedürfen, werden auf unseren orthopädisch/unfallchirurgischen Stationen in alters- / kindgerechten Zimmern untergebracht und wie alle unsere Patienten liebevoll versorgt und gepflegt. So ist im Juliusspital zu jeder Zeit eine Fürsorge auch für die Jüngsten eingerichtet. Auf unseren unfallchirurgisch / orthopädischen Pflegestationen sind die Zimmer bedarfsweise kindgerecht eingerichtet. Da uns die Nähe zwischen Eltern und Kind während aller Phasen von Diagnostik und Therapie sehr wichtig ist, bieten wir hier die Möglichkeit des Rooming-In mit Vollversorgung an (immer nur ein Kind mit Mutter bzw. Vater pro Zimmer).
Sprechstunden:
Kindertraumatologische und kinderorthopädische Fragestellungen werden werktäglich in der Sprechstunde von Herrn Chefarzt Prof. Dr. A. Beck behandelt.
Terminvereinbarung unter
Tel. 0931-791 5150 (Sekretariat Frau Wohlfart):
Montag: 11:30 – 12:30 Uhr
Dienstag – Donnerstag: 13:00 – 15:00 Uhr
Freitag 11:30 – 13:30 Uhr
Notfälle und akute Verletzungen werden zu jeder Tages- und Nachtzeit (24 Stunden) in unserer Notfallambulanz ohne Voranmeldung behandelt.
Knieendoprothetik/Navigation
Durch die Weiterentwicklung von Prothesenmodellen und die Verbesserung des operativen Vorgehens, werden gute Ergebnisse in Bezug auf Schmerzfreiheit, Verbesserung der Lebensqualität und Prothesenhaltbarkeit erzielt. Durch die Entwicklung von zementfreien Implantaten konnte die Indikation zum endoprothetischen Kniegelenksersatz zudem auch auf jüngere Patienten ausgedehnt werden.
Um den speziellen Anforderungen der weiblichen Kniegelenksanatomie in vollem Umfang Rechnung tragen zu können, wird im Juliusspital bereits die speziell für Frauen neu entwickelte Kniegelenksendoprothese "Gender Solutions" der Firma Zimmer eingesetzt. Das neue Implantatdesign, das die unterschiedlichen anatomischen Verhältnisse von Mann und Frau berücksichtigt, ermöglicht eine bessere Passform des Implantats und erfordert somit geringere intraoperative Anpassungen.
Röntgenaufnahmen eines Kniegelenkes nach Ausbau der gelockerten Kniegelenks-Totalendoprothese und Einbau einer speziellen Revisions-Kniegelenks-Totalendoprothese mit röntgendurchlässigem Spacer (Platzhalter) am medialen Tibiaplateau.
Um die Platzierung der Prothesenkomponenten zu optimieren, steht den Operateuren ein hochmodernes computergestütztes Navigationsgerät zur Verfügung. Hierdurch kann während der gesamten Operation der korrekte Sitz der einzelnen Prothesenkomponenten, die Beinachse und die Stabilität des Außenbandapparates kontrolliert und falls notwendig korrigiert werden.
Nach erfolgtem endoprothetischem Kniegelenksersatz werden die Patienten aus dem Juliusspital in eine Rehabilitationsklinik in der Umgebung verlegt. Die Organisation der Anschlussheilbehandlung erfolgt durch uns bereits in den ersten Tagen nach Operation, so dass eine direkte Verlegung in die Reha-Klinik erfolgen kann. Bei normalem Heilverlauf kann die Anschlussheilbehandlung nach 10-14 Tagen stationärem Krankenhausaufenthalt begonnen werden.
Für den Patienten sind somit optimale Voraussetzungen für ein gutes Operationsergebnis geschaffen.
Schulterchirurgie
Minimal-invasive arthroskopische Operationen:
- Naht von Rotatorenmanschettenrupturen
- Stabilisierungsoperationen und Labrumrefixation bei Gelenkinstabilität
- Dekompressionsoperationen bei „Impingementsymptomatik“ (Erweiterung des knöchernen Daches)
- Freiräumen des Gelenkes bei Gelenkverschleiß (Spülung und Knorpelglättung)
- Entfernung von Kalkdepots
- Entfernung von entzündeter Gelenkschleimhaut
- Naht der Rotatorenmanschette
- Stabilisierungsoperationen bei Gelenkinstabilität
- Osteosynthese bei Knochenbrüchen im Schultergelenksbereich
- Stabilisierungsoperation bei Verletzung des Schultereckgelenks
- Laterale Klavikularesektion bei Arthrose im Schultereckgelenk
- Implantation einer Schultergelenksteilprothese bei Trümmerbruch des Oberarmkopfes
Unfälle
Als zertifiziertes regionales Traumazentrum ist das Juliusspital Würzburg durch die Unfallversicherungsträger (Berufsgenossenschaften, Unfallkassen) auch zur Behandlung von Arbeitsunfällen jeglicher Art ermächtigt (sog. §6 Zulassung bzw. Zulassung zum Verletzungsartenverfahren der Berufsgenossenschaften). Durch eine enge Kooperation mit den Unfallversicherungsträgern sind die notwendigen Voraussetzungen für eine zügige Wiedereingliederung in den Arbeitsprozess gegeben. Hierzu verfügt die Klinik zudem über einen eigenen Sozialdienst, so dass die Rehabilitationsmaßnahmen bereits während der Genesungsphase eingeleitet werden und die Patienten, falls notwendig, ohne Zeitverzögerung in eine Reha-Klinik entlassen werden können.
In der Notfallambulanz können kleinere Verletzungen (Schnittwunden, Gelenkverrenkungen, unkomplizierte Knochenbrüche etc.) direkt ambulant behandelt werden. Bei schwerwiegenderen Verletzungen ist eine sofortige stationäre Aufnahme zur operativen Versorgung und ggf. intensivmedizinischen Behandlung gewährleistet. Hierzu stehen der Chirurgischen Abteilung acht Betten auf der hochmodernen Intensivstation zur Verfügung.
Lebensgefährlich verletzte Patienten (Mehrfachverletzte bzw. polytraumatisierte Patienten) werden direkt in unserem modern ausgestatteten Schockraum aufgenommen und erstversorgt. Neben der Stabilisierung lebensnotwendiger Körperfunktionen kann der Patient zeitgleich weitere Untersuchungen erhalten und dann bedarfsweise einer operativen Therapie zugeführt werden.

Schockraum

Der morderne MRT des Juliusspitals

Jeder Operationssaal ist mit einem Computerterminal ausgestattet, an dem alle Röntgen- und Schnittbildaufnahmen der Patienten betrachtet und ausgemessen werden können.
Zur Diagnostik verfügt das Juliusspital über ein leistungsfähiges Ultraschallgerät, eine digitale Röntgenanlage mit digitaler Bildarchivierung, einen modernen Computer- und Kernspintomographen. Falls es das Verletzungsmuster erfordert, können so innerhalb weniger Minuten Schnittbilder vom gesamten Körper angefertigt werden. Die angefertigten Röntgen- und Schnittbildaufnahmen werden durch die digitale Bildarchivierung (PACS-System) im gesamten Haus verfügbar und können so direkt im Operationssaal am Computer in Augenschein genommen werden.
Wirbelsäulenchirurgie
Röntgenaufnahmen einer Lendenwirbelsäule nach Kyphoplastie des 3. Lendenwirbelkörpers
Im Dezember 2009 ist im Juliusspital erstmals ein neues Verfahren zur Behandlung von Wirbelkörperbrüchen erfolgreich eingesetzt worden. Dabei wird minimal-invasiv (per “Schlüsselochtechnik“) von außen ein Titan-Stützkäfig in den Wirbelkörper eingeführt, dort exakt platziert, unter Röntgenkontrolle aufgespreitzt und schließlich mit Knochenzement aufgefüllt. Auf diese Weise kann der eingesackte Brust- oder Lendenwirbelkörper kontrolliert aufgerichtet und langfristig stabilisiert werden. Dieses sogenannte OsseoFix System ist ein Implantat aus einer Kombination von Titanlegierungen und reinem Titan. Es stützt den Wirbelkörper im Bereich des Kompressionsbruches wie ein Gerüst. Die nur geringe Menge injizierten Zements verzahnt sich regelrecht mit dem „Knochenschwamm“ im Inneren des Wirbelkörpers und dem Titanimplantat. Durch eine Verzahnung von Knochen, Zement und dem Implantat ahmt die eingebrachte Materialkombination das schwammartige System aus Knochenbälkchen, die sog. Spongiosa, nach.
Weitere Informationen hierzu finden Sie im Internet unter: www.titankäfig.de
Selbstverständlich werden in unserer Abteilung auch unfallbedingte Verletzungen der gesamten Wirbelsäule konservativ oder operativ behandelt. Im Bereich der Brust- und Lendenwirbelsäule erfolgt dies zumeist mit einem winkelkstabilen Fixateur interne System über einen Operationszugang am Rücken. Die Entscheidung zur Durchführung solcher Eingriffe wird nach sorgfältiger Abwägung der Vor- und Nachteile mit dem Patienten zusammen getroffen. Ob im Verlauf noch weitere additive Verfahren von vorne (z.B. Stabilisierung des Wirbelkörpers von ventral) erforderlich sind, kann dann im weiteren Verlauf entschieden werden.
"ALLIANZ gegen Schmerz"
Das Programm "Check my Back" richtet sich an alle Mitglieder der privaten Allianz Krankenversicherung.
Gemeinsam mit dem BVOU (Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie) sollen Sie die richtige Behandlung für Ihr Rückenleiden finden.
Die Klinik für Orthopädie, Unfall- und Wiederherstellungschrirugie ist Ihr Check my Back Experte für die perfekte medizinische Expertise.
Terminvereinbarung und Kontakt:
Carina Wohlfart
Tel.: 0931/791-5150
Fax: 0931/791-5153
unfallchirurgie.juliusspital@kwm-klinikum.de
Infobroschüre Check my back zum Download
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